Mehr als nur Vorgaben: Wie du deine eigenen Ziele in Unternehmenszielvereinbarungen integrierst

Zielvereinbarungen
30. Januar 2024
Veronika Hubl
Ziele | Zielvereinbarung | Zielvereinbarungsgespräch

In vielen Unternehmen stehen im Februar oder spätestens im März Zielvereinbarungsgespräche an. Immer wieder höre ich dann Mitarbeiter stöhnen. Viele sagen: "Die Ziele werden doch von oben vorgegeben. Da kann ich gar nichts beeinflussen." Gerade in größeren Unternehmen geht der Trend auch immer mehr dahin, dass Ziele auf Geschäftsbereichs- oder Abteilungsebene generisch festgelegt werden. Einige Angestellte haben damit überhaupt kein Problem, andere fragen sich: "Wo bleibe da ich?" Und genau um diese Frage "Wo bleibe da ich?" soll es heute gehen.

Ich möchte mit dir beleuchten, wie du in generische Zielvereinbarungen einen persönlichen Touch reinbringen kannst und wie du aus einem Unternehmensziel dein ganz eigenes Ziel machen kannst.

Hey, schön, dass du dabei bist! Ich möchte dir heute ein paar Ideen und Impulse mit auf den Weg geben und dir ein bisschen erzählen, wie ich an solche Zielgespräche herangehe. Dann kannst du dir einfach das herauspicken, was für dich wertvoll erscheint und es auf deine eigenen Bedürfnisse anpassen.

Vor dem Zielgespräch: Wie ich meine Wünsche und Ziele auf Papier bringe

Bevor mein Zielvereinbarungsgespräch ansteht, nehme ich mir immer etwa eine halbe Stunde Zeit. Ich setze mich hin und mache eine kleine Mindmap. Das heißt, ich nehme mir ein A4-Blatt und einen Stift zur Hand und schreibe einfach alle meine Gedanken einmal herunter. Ich sammle also Ideen dazu, was ich in diesem Jahr gerne angehen würde.

Das kann total unterschiedlich sein und total bunt gemischt. Vielleicht mache ich dir ein paar Beispiele, damit du dir das besser vorstellen kannst. In den letzten Jahren habe ich z.B. notiert:

  • Ich möchte meine Kundenteams möglichst gut leiten und habe eine Vision, zu der ich sie bis Ende des Jahres führen möchte.
  • Ich möchte mich in einer Methode noch sicherer fühlen.
  • Ich möchte mich während des Arbeitstages mehr bewegen und nehme mir vor, jeden Tag einen kleinen Spaziergang zu machen.
  • Ich möchte mich nicht mehr so viel aufregen und an meiner Resilienz arbeiten.
  • Ich möchte in schwierigen Kundengesprächen, wenn es heiß hergeht, ruhig bleiben.
  • Ich möchte dazu beitragen, dass wir als Abteilung professioneller in der Umsetzung der Methoden werden.
  • Ich möchte meine Studenten bestmöglich fördern.
  • Ich möchte neuen Kollegen den Einstieg bei uns in der Abteilung erleichtern und ein gutes Onboarding sicherstellen.

All das sind Beispiele, die ich mir die letzten Jahre so vorgenommen habe. Meistens habe ich dann aus diesen Beispielen 2-3 herausgepickt, habe sie als Ziel formuliert und dann meinen Vorgesetzten vorab geschickt. Im Zielvereinbarungsgespräch haben wir sie dann gemeinsam diskutiert und versucht, sie in die vorgegebenen Zielvereinbarungen einzubringen, um diesen einen persönlichen Touch zu geben.

Meine bisherigen Vorgesetzten waren darüber immer sehr froh und haben gesagt, dann wissen sie einfach, was mir wichtig ist und können versuchen, das zu integrieren.

Die Kunst der Selbstreflexion: Wie du deine persönlichen Ziele vor dem Zielvereinbarungsgespräch findest

Manchmal wurde ich aber auch gefragt: ‘Traust du dich denn solche Dinge, wie “Ich möchte resilienter werden” oder “Mich nicht mehr so aufregen” oder „Mich mehr bewegen“, deinem Vorgesetzten zu sagen? Das wäre mir unangenehm.’

Meine Antwort darauf: Ja, ich möchte dem Vorgesetzten einfach ein ganzes Bild von mir geben und nicht nur ein geschöntes. Und wenn ich mir das vorgenommen habe, dann finde ich, darf es auch der Vorgesetzte wissen. Im Optimalfall kann er mich sogar während des Jahres dabei unterstützen. So bekommt der Umgang mit herausfordernden Situationen einen anderen Fokus und es zeigt dem Vorgesetzten, dass ich mich verbessern möchte. Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass das gut ankommt. Deshalb möchte ich dich ermutigen, es auch einmal auszuprobieren.

Wenn du jetzt sagst: Ich weiß gar nicht so richtig, was ich da jetzt aufschreiben soll, dann können dir folgende Reflexionsfragen weiterhelfen:

  • Für welche Themen brennst du im Büro?
  • Was machst du besonders gerne?
  • Welchen Tätigkeiten gehst du besonders gerne nach?
  • Welche Themen oder Projekte begeistern dich?
  • In welche Themen würdest du dich gerne noch tiefer einarbeiten?
  • Was ist dir zwischenmenschlich in deiner Abteilung besonders wichtig?
  • Wie möchtest du zwischenmenschlich gerne zu einem guten Miteinander in deiner Abteilung oder mit deinen Kunden beitragen?
  • Worin möchtest du dich gerne noch verbessern?

Wenn du diese Fragen beantwortet hast, kannst du dir ein oder zwei Antworten heraussuchen, als Ziel formulieren und auf deinen Vorgesetzten zugehen. Oder du nimmst sie als Vorschlag mit in dein Zielvereinbarungsgespräch.

Die Kunst der Umgestaltung: Wie du scheinbar langweilige generische Ziele für dich interessant machst

Manchmal hast du vielleicht nicht die Zeit, dich auf das Gespräch vorzubereiten oder es ist nicht möglich, etwas Persönliches einzubringen. Was kannst du dann tun?

Auch bei mir im Unternehmen gibt es seit vielen Jahren Abteilungsziele, die auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt etwas mit der einzelnen Person zu tun haben. Selbst dann, so bin ich zumindest der Meinung, kannst du als einzelner Mitarbeiter noch einen persönlichen Touch einbringen.

Ich würde dir in diesem Fall den Tipp geben, nach dem Zielvereinbarungsgespräch diese generischen Ziele noch einmal anzuschauen. Erstelle eine Mindmap und schreibe alles auf, was dir zu diesem generischen Ziel einfällt. Überlege, wie du dieses Ziel für dich attraktiv machen kannst. Denn ganz ehrlich, sonst wirst du das Dokument schließen und während des Jahres darauf hoffen, dass irgendetwas passiert, um am Ende des Jahres in deinem Abschlussgespräch etwas zu diesem Ziel vorweisen zu können. Wenn du das Ziel nicht attraktiv findest, wirst du während des Jahres kaum daran denken. Finde also etwas, das für dich attraktiv ist!

Manchmal sind solche generischen Ziele nicht sexy. Ich hatte kürzlich die Situation, dass mir eine Kollegin erzählte, sie müsste 300 Interviews führen, und sie hätte darauf überhaupt keinen Bock. 300 Interviews sind schon eine Menge. Und wenn man sich in sie hineinversetzt, kann man nachvollziehen, dass die Lust darauf nicht so groß ist.

Aber ich wollte sie nicht nur jammern lassen und habe gesagt: Überlege doch, ob du an dieser Herausforderung nicht etwas findest, das dir Spaß macht! Vielleicht probierst du in jedem Interview eine neue Fragestellung oder Fragetechnik aus. Oder du spielst mit verschiedenen Interviewstilen, um dich persönlich weiterzuentwickeln. Mal zurückhaltend, mal aktiv, mal provokant.

Zuerst hat sie mich verwirrt angeschaut. Aber ein paar Wochen später erzählte sie mir, dass das eine geniale Idee war. Es hat ihr die Langeweile in der Aufgabe genommen. Plötzlich ging es nicht mehr nur um die 300 Interviews, sondern darum, sich weiterzuentwickeln und etwas Neues auszuprobieren. Und das hat ihr Spaß gemacht.

Vielleicht findest auch du etwas in scheinbar langweiligen Zielen, das dich interessiert und antreibt. Das kannst du dann über das Jahr hinweg mitnehmen, um am Ende deinem Vorgesetzten ein tolles Ergebnis zeigen zu können.

Ich hoffe, es waren einige Impulse für dich dabei. Ich würde mich freuen, wenn du berichtest, was du ausprobiert hast und wie es geklappt hat. Mach’s gut!

Deine

Unterschrift Veronika Hubl

Veronika Hubl

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