Inhalt
- 1 So zerschlägst du deine Wut mit Hilfe der NLP Spiegeltechnik
- 2 Wie du deine Wut zielgerichtet mit Dartpfeilen bewältigen kannst
- 3 Emotionen regulieren, ohne jemandem zu schaden
- 4 Schreiben, Zeichnen und Zerknüllen – Eine kreative NLP Methode zur Wutbewältigung
- 5 Schieße deinen Frust mit der NLP Raketen Methode ins All
So zerschlägst du deine Wut mit Hilfe der NLP Spiegeltechnik
Schön, dass du da bist! Die heutigen Methoden stammen alle aus dem Neurolinguistischen Programmieren (NLP).
Die erste Methode eignet sich hervorragend, wenn du so richtig wütend auf jemanden oder auf etwas bist. Vielleicht hast du da manchmal den Wunsch, am liebsten etwas kaputt zu schlagen oder irgendwo rein zu schlagen. Deine ganze Aggression und deine ganze Wut einfach mal rauszulassen. Ventil auf.
Das Problem daran: In unserer sozialisierten Welt wird es nicht gerne gesehen, wenn wir etwas zerschlagen oder wo reinschlagen. Natürlich kannst du nicht jedes Mal etwas zertrümmern, wenn du auf jemanden wütend bist. Und trotzdem hast du ja diese Wut im Bauch. Wut bedeutet gleichzeitig immer du hast sehr viel Energie. Diese Energie möchte irgendwo hin.
Die erste Methode, die ich dir vorstellen möchte, nutzt genau diese Energie aus. Stell dir bitte vor deinem geistigen Auge einmal einen großen Spiegel vor. In diesen großen Spiegel hinein projizierst du jetzt die Person oder die Situation, auf die du gerade so richtig wütend bist. Male dir diese Situation oder diese Person in dem großen Spiegel gedanklich aus. Gehe mit deinem Gefühl nochmal ganz in diese Situation hinein. Spür nochmal nach, wie es gerade in deinem Bauch brodelt, wie du vielleicht gerne die Faust ballen würdest. Das darfst du jetzt auch tun. Dann stell dir vor, neben dem Spiegel liegt ein großer Hammer. Diesen Hammer nimmst du jetzt in die Hand. Lass deiner Wut bitte mal freien Lauf. Nutze diese Energie und schlag mit diesem Hammer so heftig oder wild oder wie du eben möchtest auf diesen Spiegel ein. Zertrümmere ihn und damit die Situation, die dich so unglaublich wütend macht. Schlag sie kaputt. Schlag sie in tausend Stücke kaputt. Du kannst auch dabei schreien. Schlag so lange auf diesen Spiegel ein, bis nichts mehr davon übrigbleibt. Wenn dann der Spiegel vor deinem geistigen Auge in tausend kleinen Splittern vor dir auf dem Boden liegt, leg den Hammer wieder ab und fühl einmal in dich hinein. Wie geht es dir jetzt? Schau dir die Glasscherben an und spüre nach, was sie machen mit dir. Vielleicht fühlst du Befriedigung und ein gutes Gefühl. Vielleicht fühlst du dich auch befreit, weil du dein Ventil mal öffnen dürftest. Genieße dieses Gefühl für eine Weile.
Wenn du möchtest, darfst du jetzt den Test machen: Versuche noch einmal dir die Situation vorzustellen, auf die du so wütend warst. Klappt das noch? Wie wütend bist du jetzt noch? In der Regel hat sich nach dieser Übung deine Wut und deine Aggression deutlich verringert. Bei vielen Personen ist sie sogar ganz weg. Manche können sich das Bild gar nicht mehr vor dem inneren Auge vorstellen. Solltest du noch ein bisschen Wut in deinem Bauch spüren, dann versuche gerne nochmal dir das Bild vor deinem inneren Auge vorzustellen. Projiziere es nochmal in einen Spiegel hinein. Nehme gedanklich nochmal einen Hammer in die Hand und schlagt nochmal darauf. So lange, bis nichts mehr von deiner Wut übrigbleibt.
Übrigens gibt es inzwischen auch Räume zu mieten, in denen du eine Stunde lang wirklich auf alle Einrichtungsgegenstände einschlagen und diese zertrümmern darfst. Zumindest habe ich kürzlich im Radio von einem solchen Angebot in Böblingen bei Stuttgart gehört. Hier hatte der Inhaber einer Entrümpelungsfirma die Idee, einen seiner Lagerräume umzufunktionieren. Er meinte, viele Einrichtungsgegenstände wären zu groß, um sie am Stück zu entsorgen. Als er sie mühevoll zerkleinerte kam ihm daher die Idee, das spielerisch andere machen zu lassen. Schließlich gäbe es genügend Personen, denen es gut täte, mal ihren Aggressionen freien Lauf lassen zu können. Und er sollte Recht behalten. Sein Geschäftsmodell des bezahlten Zertrümmerns läuft wohl ziemlich gut. Ich fand das auf jeden Fall eine ziemlich coole Idee ;).
Wie du deine Wut zielgerichtet mit Dartpfeilen bewältigen kannst
Im deutschen Sprachgebrauch gibt es das Sprichwort “Am liebsten würde ich die Person gerade erschießen.” Auch dafür bietet neurolinguistisches Programmieren eine Methode, mit der du deinen Aggressionen freien Lauf lassen kannst, ohne jemandem zu schaden. Nehmen wir dieses Sprichwort doch mal wortwörtlich. Stell dir bitte einmal eine Dartscheibe vor deinem inneren Auge vor. Beim Dart spielen geht es ja darum, dass du möglichst genau möglichst viele Treffer in der Mitte, in der Zehn, landest. Genau in diese Mitte darfst du jetzt einmal die Person oder die Situation, auf die du so sauer bist, projizieren. Stell dir vor, du hast zehn Dartpfeile zur Verfügung. Konzentriere dich auf die Zehn in der Mitte. Packe deine Emotionen in die Dartpfeile hinein und nutze diese Energie, um einen Pfeil nach dem anderen möglichst exakt in die Mitte zu setzen. So schießt du die Person und die Situation vor deinem geistigen Auge ab. Du brauchst da keine Hemmungen haben. Imaginär ist das völlig in Ordnung. Nutze diese Energie und schieße einen Dartpfeil nach dem anderen ab. Spüre nach, wie die Wut und der Frust mit jedem Pfeil von dir abfallen, wie du dich im Optimalfall mit jedem Pfeil besser fühlst. Wenn du dann alle zehn Pfeile abgefeuert hast, darfst du dir gerne noch einmal die Situation vorstellen und noch einmal versuchen, sie in die Mitte der Dartscheibe zu projizieren. Wie viel von diesem Bild, von dieser Emotion ist jetzt noch da? Solltest du noch etwas spüren, wiederhole die Übung nochmal mit weiteren 10 Pfeilen.
Emotionen regulieren, ohne jemandem zu schaden
Alle vier Methoden, die ich dir heute vorstelle, zielen auf das gleiche Ergebnis ab: Die negative Emotion in uns soll verschwinden und wir sollen uns wieder gut und befreit fühlen. Ganz ohne dass wir den anderen verbal oder körperlich angegriffen haben. Welche der vier Methoden bei dir am besten funktioniert, ist aber sehr individuell. Deswegen möchte ich dir gerne vier Methoden vorstellen. Probiere einfach mal alle aus. Vielleicht sagt dir die eine oder andere nicht ganz so zu und die nächste dafür wieder wesentlich mehr. Das ist ganz normal.
Schreiben, Zeichnen und Zerknüllen – Eine kreative NLP Methode zur Wutbewältigung
Jetzt haben wir also den Spiegel zertrümmert und auf ein Bild in der Mitte der Dartscheibe geschossen. Die dritte Möglichkeit ist, Papier zu zerknüllen. Bei dieser Variante kannst du vorab deinen ganzen Frust und deine ganze Wut niederschreiben. Nimm dir dafür ein A4-Papier und schreib einfach drauflos. Manchen hilft es auch, ein kleines Bild zu zeichnen, die Situation grafisch aufzuzeichnen. Meistens bringt schon dieser Prozess des Schreibens oder des Zeichnens einen Befreiungsprozess in Gang. Um diesen noch zu verstärken, darfst du jetzt wirklich etwas physisches machen: Nimm das A4-Papier und zerknülle es. Knülle es richtig zusammen, bis keine unzerknitterte Stelle auf dem A4-Blatt mehr übrig bleibt. Mach die Situation fertig, mach sie zunichte. Wenn du noch einen draufsetzen möchtest, dann hast du vielleicht im Zimmer, in dem du gerade bist, einen Papierkorb oder auch eine Tür. Nimm das zerknüllte A4-Blatt, das du wahrscheinlich als Kugel oder derartiges zusammengeknüllt hast, und werfe es mit aller Kraft auf die Tür oder versuche, es im Papierkorb zu versenken. Versenke damit symbolisch auch diese Situation, die dich so gestört hat, die dich so wütend gemacht hat. Mach sie fertig und versuche es so lange, bis du deinen Ball wirklich in den Papierkorb getroffen hast. Dann lehn dich zurück, atme einmal tief durch und fühle in dich hinein: Wie geht es dir jetzt? Wie geht es dir, wenn du noch einmal versuchst, an diese Situation zu denken? Hat sich deine Wut schon vollkommen aufgelöst? Wenn nicht, nimm das nächste Blatt Papier, zerknülle es und fang noch einmal von vorne an.
Schieße deinen Frust mit der NLP Raketen Methode ins All
Die vierte Methode bedient sich wieder einer deutschen Redewendung. Vielleicht hast du dir schon einmal in einer Situation gedacht: “Ich würde dich am liebsten auf den Mond schießen, und zwar ohne Rückfahrschein.” Du bist so genervt von jemandem, meistens von Personen, mit denen du sehr häufig zu tun hast, und mit denen sich einfach bestimmte Situationen immer und immer wieder wiederholen. Was hindert dich daran, die Person wirklich mal gedanklich auf den Mond zu schießen? Schließ doch einfach die Augen, pack die Person mitsamt der nervigen Situation in eine Rakete und stell dir vor, ihr Start wird vorbereitet. Gib der Rakete gedanklich alles mit, was du gerne loshaben möchtest. Vielleicht hilft es dir für den Start rückwärts von 5 bis 0 zu zählen und dann geht die Rakete los. Wenn du magst, kannst du ihr noch nachwinken und dabei denken: „Tschüss, ich hoffe, dich nie wieder zu sehen. Viel Spaß da oben“ oder dergleichen.
Wenn dir der Mond nicht weit genug weg erscheint, dann kannst du natürlich jeden weiter entfernten Planeten nehmen, also z.B. den Mars. Spüre auch hier wieder nach, wie es dir geht, wenn du all deine Energie in diese Rakete packst und ins Weltall schießt.
Mein Neffe hat sich kürzlich eine Rakete aus Klopapierrollen zusammengebaut. Wenn es dir eher schwerfällt, rein imaginär zu arbeiten, kannst du natürlich auch solche physischen Körper als Hilfsmittel nutzen. Zum Beispiel eine kleine Rakete, die du in deiner Schreibtischschublade verstauen kannst und immer dann rausholen kannst, wenn du mal wieder von jemandem genervt bist und diesen gerne auf den Mond schießen würdest. Nimm dann die Rakete heraus und mach das einfach. Du wirst sehen, das kann so richtig guttun!
Das waren jetzt vier Methoden, mit denen du negative Emotionen zunichtemachen bzw. neutralisieren kannst. Probiere einfach mal aus, was dir am ehesten zusagt: Den Spiegel zertrümmern, das Papier zerknüllen, die Dartscheibe oder die Rakete.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Wutauflösen!
Deine
