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Was sind Metaprogramme und Wahrnehmungsfilter?
Metaprogramme sind Wahrnehmungsfilter, die beeinflussen, wie Menschen Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Sie prägen unser Verhalten in Meetings, Workshops und bei der Zusammenarbeit im Team. Ein besonders relevantes Metaprogramm für die Moderation ist das Metaprogramm „Proaktiv versus Reaktiv“. Hierbei geht es darum, wie schnell und entschlossen Menschen auf Situationen reagieren. Beide Verhaltensweisen haben Vor- und Nachteile, abhängig vom jeweiligen Kontext.
Andere Wahrnehmungsfilter sind zum Beispiel „Überblick versus Detail“ oder „pozedural versus optional“. Wahrnehmungsfilter gibt es sehr viele. Eine Übersicht der wichtigsten findest du im Artikel NLP Metaprogramme.
Chancen und Herausforderungen mit Proaktiven in Meetings und Workshops
Proaktive Menschen ergreifen gerne die Initiative und übernehmen oft die Führung in Diskussionen, was in Meetings und Workshops sehr wertvoll sein kann. Sie bringen schnell Ideen ein, was die Gruppendynamik antreibt und das Meeting voranbringt. Doch diese Proaktivität kann auch als zu dominant empfunden werden, insbesondere von reaktiven Teilnehmern, die sich mehr Zeit zum Nachdenken und Beitragen wünschen.
Moderationstipp:
Wenn du als Moderator mit Proaktiven arbeitest, achte darauf, dass diese nicht die gesamte Diskussion dominieren. Gib auch den reaktiven Teilnehmern Raum, sich zu äußern, indem du gezielt Fragen stellst und proaktive Teilnehmer bittest, gelegentlich einen Schritt zurückzutreten.
Stärken und Potenziale von Reaktiven in der Moderation
Reaktive Menschen bringen oft gut durchdachte Beiträge ein, nachdem sie die Informationen gründlich analysiert haben. Ihre Zurückhaltung in Meetings und Workshops wird jedoch oft als Desinteresse missverstanden. Dabei benötigen sie lediglich etwas mehr Zeit, um ihre Gedanken zu formulieren.
Moderationstipp:
Ermutige reaktive Teilnehmer, sich zu äußern, indem du sie direkt ansprichst oder ihnen im Vorfeld die Möglichkeit gibst, sich auf das Meeting vorzubereiten. Dadurch förderst du eine ausgeglichene Gruppendynamik und sorgst für wertvollen Input von allen Teilnehmern.
Die besondere Aufgabe des Moderators: Gruppendynamik gezielt steuern
Ein guter Moderator erkennt die unterschiedlichen Metaprogramme der Teilnehmer und schafft einen Rahmen, in dem sowohl proaktive als auch reaktive Persönlichkeiten zum Zug kommen. Deine Aufgabe als Moderator besteht also darin, die Gruppendynamik so zu lenken, dass alle Teilnehmer sich einbringen können. Dies gelingt, indem du proaktive Teilnehmer hin und wieder bremst und reaktive Personen aktiv einbindest. Gerade in virtuellen Meetings, wo die nonverbale Kommunikation eingeschränkt ist, spielt die gezielte Moderation eine Schlüsselrolle.
Moderationstipp:
Lasse in Meetings oder Workshops nach einer Frage eine kurze Pause von etwa einer Minute, bevor du das Wort ergreifst oder an die proaktiven Teilnehmer weitergibst. Dies gibt den Reaktiven die nötige Zeit, um ihre Gedanken zu sammeln und sich aktiv zu beteiligen.
Fazit
In Meetings und Workshops ist es entscheidend, die Stärken und Schwächen sowohl von proaktiven als auch von reaktiven Teilnehmern zu erkennen und die Gruppendynamik entsprechend zu moderieren. Durch gezielte Moderation kannst du dafür sorgen, dass beide Persönlichkeitstypen ihr volles Potenzial entfalten und das Team als Ganzes erfolgreicher arbeitet. Proaktive sollten lernen, manchmal einen Schritt zurückzutreten, während Reaktive ermutigt werden sollten, sich aktiver einzubringen. So gelingt eine ausgewogene und produktive Zusammenarbeit!