Inhalt
- 1 Was sind Metaprogramme und Wahrnehmungsfilter?
- 2 Die Stärken der Metaprogramm Ausrichtung „Überblick“
- 3 Die Schwächen der Metaprogramm Ausrichtung „Überblick“
- 4 Die Stärken der Metaprogramm Ausrichtung „Detail“
- 5 Die Schwächen der Metaprogramm Ausrichtung „Detail“
- 6 Transfer des Metaprogramms „Überblick versus Detail“ in den Arbeitsalltag
- 7 Fazit
Was sind Metaprogramme und Wahrnehmungsfilter?
Metaprogramme sind spezielle Wahrnehmungsfilter, die bestimmen, wie du Informationen aufnimmst und verarbeitest. Sie beeinflussen deine Denk- und Handlungsmuster und prägen deinen Arbeitsstil. Eines von mehreren besonders relevanten Metaprogrammen ist „Überblick versus Detail“. Ein weiteres „prozedural versus optional“. Menschen mit einer „Überblick“-Orientierung konzentrieren sich auf das große Ganze, während „Detail“-orientierte Personen tief in die Einzelheiten eintauchen. Beide Ansätze haben ihre Stärken und Schwächen, je nach Kontext und Aufgabe.
Im Artikel NLP Metaprogramme: Nutze die verborgenen Wahrnehmungsfilter deines Gehirns im Arbeitsalltag erfährst du mehr über die verschiedenen Metaprogramme, ihre Entstehung und wie du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Die Stärken der Metaprogramm Ausrichtung „Überblick“
Personen, die im Metaprogramm „Überblick“ stark ausgeprägt sind, behalten stets den Überblick über viele Themen und sind besonders in der Lage, komplexe Situationen zu ordnen und zu strukturieren. Das macht sie in der Software-Entwicklung beispielsweise zu hervorragenden Product Ownern. Sie jonglieren mühelos verschiedene Features und Aufgaben und verlieren dabei nicht den roten Faden. Überblicks-Menschen motiviert diese Komplexität und die Vielzahl der Themen. Sie sind Meister darin, viele Themen zu ordnen und zu strukturieren. Manche machen das gerne in Programmen. Andere wiederum in ihrem Kopf.
Überblicks-Menschen zeichnet auch aus, dass sie mehrere Themen gleichzeitig bearbeiten. Ich meine hier natürlich gleichzeitig nicht im Sinne von zur selben Zeit zwei Dinge tun. Nein, ich meine mehrere Dinge parallel bearbeiten. Sie stoßen zum Beispiel auf etwas, springen dann zum nächsten Thema, reden vielleicht mit einem Kollegen, und springen wieder zurück. Genau wegen dieser Eigenschaft werden Überblicks-Menschen auch häufig als schneller wahrgenommen als andere. Und sie gelten oft als sehr optimistische Menschen. Das kommt daher, dass sie gar nicht unbedingt bis ins Detail denken, also gar nicht jede Hürde schon sehen. Sie tauchen ja gar nicht ins Detail ein. Wie ein Sprichwort so schön sagt: Der Teufel steckt manchmal im Detail. Also die Probleme kommen oft erst, wenn du ins Detail gehst.
Die Schwächen der Metaprogramm Ausrichtung „Überblick“
Und da sind wir schon mitten in den Schwächen des Überblicks-Menschen. Wenn es nämlich um Probleme geht und um eine langfristige Sicht und frühzeitiges Erkennen, sind Menschen mit einer starken Überblicks-Ausprägung aus genannten Gründen einfach die Falschen. Ein Überblicks-Mensch denkt nicht zwangsläufig zu Ende. Ihm geht es eher darum, verschiedene Themen gedanklich anzureisen. Mit Kollegen, die sehr detailverliebt sind, sind Überblicks-Menschen daher manchmal ziemlich ungeduldig.
Die Stärken der Metaprogramm Ausrichtung „Detail“
Im Gegensatz dazu sind Detail-Menschen Meister darin, sich tief in ein Thema einzuarbeiten. Sie lieben es, Zusammenhänge zu analysieren und Fehler frühzeitig zu erkennen. Diese Präzision macht sie unverzichtbar, besonders in Bereichen wie der Software-Entwicklung, wo das Finden von Bugs und das Erkennen potenzieller Probleme von großer Bedeutung ist.
In der Regel sind Detail-Menschen auch sehr genau, und natürlich kannst du das ebenfalls für verschiedene Aufgaben nutzen. Zum Beispiel, wenn es darum geht, Dokumentationen zu schreiben oder Anleitungen für andere. Oder auch bei der Ausgestaltung von Interaktionskonzepten. Ein Detail-Mensch wird da jeden Schritt genau beschreiben und von sich aus auch noch einmal überprüfen, bevor er etwas herausgibt. Deinen Kunden und deine Nutzer, die einen bestimmten Prozess nachahmen oder verwenden müssen, kommt das natürlich sehr zugute.
Die Schwächen der Metaprogramm Ausrichtung „Detail“
Als Schwäche von Detail-Menschen wird häufig die Geschwindigkeit ihrer Arbeitsweise angemerkt. Dadurch, dass sie sich so ins Detail hineingraben, brauchen sie natürlich eine gewisse Zeit, bis sie mehrere Themen durchdrungen haben. Dinge zu verstehen, verschiedene Zusammenhänge zu sehen und zu verknüpfen ist ein kognitiver und sehr anstrengender Prozess. Deshalb arbeiten Detail-Menschen in der Regel lieber an einem Thema. Sie sind zum Beispiel verantwortlich für eine bestimmte Software.
Nicht so sehr mögen sie, wenn sich viele Änderungen ergeben. Ich greife noch einmal das Entwicklungsthema auf. Wenn eine bestimmte Funktion bereits entwickelt und vielleicht sogar schon getestet wurde, dann sind detailverliebte Menschen nicht so begeistert darüber, wenn sich dann noch einmal etwas ändert. Zum Beispiel, wenn der Product Owner um die Ecke kommt und eine Anforderung ändert, die das ganze Konzept noch einmal über den Haufen wirft.
Ich denke, das ist nachvollziehbar, wenn du dich mal in den Detail-Menschen hineinversetzt. Er hat sehr viel Zeit damit zugebracht, alle Zusammenhänge zu erkunden und darauf hinzuweisen, wenn es irgendwie Probleme geben könnte. Wenn du jetzt eine Änderung möchtest, dann hat der Detail-Mensch das Bedürfnis, alles noch einmal durchzutesten. Noch einmal zu schauen, wo mit dieser Änderung vielleicht neue Hürden auftauchen könnten.
Wie du siehst, denkt der Detail-Mensch im Konjunktiv: Was könnte noch passieren? Was wäre wenn? Während der Überblicks-Mensch stark im Hier und Jetzt ist und all diese möglichen Szenarien gar nicht sieht, und ihn diese vielleicht auch gar nicht interessieren.
Transfer des Metaprogramms „Überblick versus Detail“ in den Arbeitsalltag
Wie kannst du das Metaprogramm „Überblick versus Detail“ im Berufsalltag nutzen? Überlege, welcher Pol bei dir und deinen Kollegen stärker ausgeprägt ist.
- In welchen Situationen und bei welchen Aufgaben empfindest du das als Stärke?
- In welchen Situationen fühlt es sich dagegen für dich herausfordernd an?
Bist du eher der Überblicks-Mensch, der Struktur in komplexe Projekte bringt und das große Ganze im Auge behält? Oder bist du ein Detail-Mensch, der potenzielle Probleme identifiziert und durch akkurate Arbeit Lösungen findet? Beide Perspektiven ergänzen sich ideal. Im Bereich der Software-Entwicklung kann diese Zusammenarbeit besonders wertvoll sein. Während der Product Owner (Überblick) die Strategie vorgibt und die Prioritäten setzt, sorgt der UI Designer (Detail) dafür, dass alle Interaktions Szenarios im Detail ausgearbeitet sind.
Vielleicht möchtest du auch ganz konkret einen Aspekt für dich mitnehmen. Zum Beispiel, in der nächsten Woche auf eine bestimmte Aufgabe besonders achten. Oder eine Aufgabe abgeben, weil sie nicht deinen Stärken entspricht und dafür vielleicht eine andere Aufgabe annehmen, die eher deinen Stärken entsprechen könnte. Oder auch versuchen, vom Verhalten eines bestimmten Kollegen nicht so schnell genervt zu sein. Dich mal in ihn hineinzuversetzen und seine Stärken, die wahrscheinlich sogar deine Schwächen sind, einfach mal anzuerkennen.
Fazit
Das Verständnis des Metaprogramms „Überblick versus Detail“ und seiner damit verbundenen Wahrnehmungsfilter ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit im Team, besonders in Bereichen wie der Software-Entwicklung. Nutze die Stärken des Überblicks- und des Detail-Denkens bewusst und schaffe damit Mehrwert für deinen Arbeitsalltag.
Bis bald!
Deine