Inhalt
Was ist ein Metaprogramm?
Metaprogramme sind Wahrnehmungsfilter, die beeinflussen, wie du Informationen aufnimmst, verarbeitest und anwendest – zum Beispiel in der Teamarbeit. Diese Filter bilden die „DNA“ deiner Persönlichkeit und bestimmen beispielsweise, ob du eher personen- oder objektbezogen agierst. Obwohl Metaprogramme angeboren sind, werden sie durch Erfahrungen und Prägungen weiter geformt. Ein zentrales Beispiel für ein bipolares Metaprogramm ist der Gegensatz von Personenbezug und Objektbezug.
Metaprogramme spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie du in unterschiedlichen Arbeitssituationen denkst, reagierst und Herausforderungen bewältigst. Sie beeinflussen dein Verhalten im Team und somit das Arbeitsklima. Keine der Ausprägungen ist jedoch per se gut oder schlecht. Vielmehr hängt es vom jeweiligen Kontext und den beteiligten Personen ab, ob deine Ausprägung von Vorteil ist.
Wahrnehmungsfilter gibt es sehr viele. Andere sind zum Beispiel „Überblick versus Detail“, „pozedural versus optional“ oder „proaktiv versus reaktiv“. Eine Übersicht der wichtigsten Wahrnehmungsfilter findest du im Artikel NLP Metaprogramme.
Der Einfluss der Metaprogramm Ausrichtung Personenbezug auf die Teamarbeit und das Arbeitsklima
Lass uns mit den Denk- und Verhaltensmustern der personenbezogenen Menschen beginnen.
Ein großer Pluspunkt dieser Persönlichkeiten in der Teamarbeit ist ihre Fähigkeit, schnell Verbindungen zu anderen zu schaffen. Sie sind oft sehr empathisch, können sich gut in andere hineinversetzen und zeigen großes Interesse am Wohlbefinden ihrer Teamkollegen. Das äußert sich beispielsweise darin, dass sie häufig nachfragen, wie es dem anderen geht, oder dass sie im ersten Meeting am Montagmorgen zunächst einen Bericht über das Wochenende hören möchten.
Personen mit starkem Personenbezug haben oft das Denkmuster, dass es allen im Team gut gehen soll. Dies kann im Projektgeschäft jedoch problematisch werden, da sie sich relativ lange mit persönlichen Befindlichkeiten beschäftigen. In einem großen Team kann das viel Zeit in Anspruch nehmen, wodurch der Projektfortschritt ins Stocken gerät. An diesem Punkt werden objektbezogene Kollegen oft ungeduldig, da ihr Fokus stärker auf den Aufgaben liegt und weniger auf zwischenmenschlichen Aspekten. Wenn keine Balance zwischen beiden Metaprogrammen gefunden wird, kann dies das Arbeitsklima negativ beeinflussen.
Wie du die Ausprägung „Personenbezug“ für eine effiziente Teamarbeit nutzt
Wenn du also eine sehr starke personenbezogene Ausprägung hast, dann überlege dir am besten, bevor du bei einer anderen Person nachfragst, was du eigentlich damit erreichen möchtest. Ist deine Frage und dein Sich-Kümmern jetzt gerade für das Projekt und die Teamarbeit relevant? Oder kannst du vielleicht das gemeinsame Gespräch mit dieser Person auslagern und mit ihr einen Kaffee trinken gehen und jetzt erstmal sachlich im Projekt weiterarbeiten? Dadurch kannst du die Balance zwischen persönlichem Austausch und effizientem Arbeiten wahren und das Arbeitsklima im Team positiv gestalten.
Wie du durch Personenbezug introvertierte Teammitglieder einbindest und ein positives Arbeitsklima förderst
So sehr das Denkmuster „Es müsste allen gut gehen“ manchmal im Projektalltag limitiert und ausbremst, so sehr kann es auch die Teamarbeit beflügeln. Personen mit starkem Personenbezug sind oft besonders sensibel für kleinste Veränderungen, auch nonverbale Signale, und reagieren darauf. Das ist im Projektalltag besonders hilfreich, wenn du introvertierte Teammitglieder hast. Dank ihres Metaprogramms können personenbezogene Menschen diese Kollegen oft aus der Reserve locken, weil sie auf Details achten und gezielt nachfragen, wie es dem anderen geht oder ob er noch etwas einbringen möchte. So tragen sie zu einem besseren Arbeitsklima bei und fördern den Austausch im Team.
Wie du durch wertschätzendes Nachfragen den Personenbezug und das Arbeitsklima im Team stärkst
Daher möchte ich dir den Tipp geben, bei personenbezogenen Menschen öfter nachzufragen, wie es ihnen geht, und dich aufrichtig nach ihrem Empfinden zu erkundigen. Wenn diese Person dir längere Zeit zugehört hat, könntest du beispielsweise am Ende sagen: „Danke, dass du mir zugehört hast. Wie geht es dir? Wie fühlst du dich gerade?“ Versuche, aktiv zuzuhören und präsent zu sein. Wenn du selbst eine starke Objektbezug-Neigung hast, wird dir das anfangs wahrscheinlich schwerfallen. Du musst es auch nicht übertreiben; fang klein an, zum Beispiel mit 5 Minuten aktivem Zuhören oder gelegentlichem Nachfragen. Es muss nicht täglich sein. Du wirst schnell feststellen, dass sich jemand mit starkem Personenbezug dadurch gesehen und wertgeschätzt fühlt. Das kommt dem Projekt zugute, da die Person sich wohlfühlt und ihre Arbeit besser leisten kann, was das Arbeitsklima positiv beeinflusst.
Der Einfluss der Metaprogramm Ausrichtung Objektbezug auf die Teamarbeit und das Arbeitsklima
Lass uns jetzt zum Pol „Objektbezug“ übergehen. ObjektbezogeneMenschen fokussieren sich im Projektalltag stark auf ihre Aufgaben oder Werkzeuge und können in diesen Aspekten völlig aufgehen. Wenn es im Team zu Streit oder zwischenmenschlichen Problemen kommt, gelingt es ihnen, sich emotional abzugrenzen und nicht alles persönlich zu nehmen.
Nach außen wirken sie oft kühl oder desinteressiert, insbesondere auf personenbezogene Kollegen. Ich meine damit desinteressiert am anderen. Tendenziell trennen sie im Büro auch eher das Private und das Berufliche, geben nicht so viel von sich preis. Oft ist ihnen das nicht einmal bewusst. Wenn du nachfragst, würden sie bereitwillig etwas von sich erzählen. Ihr Denkmuster ist einfach: „Ich bin jetzt im Büro, da habe ich diese und jene Aufgabe, und auf die möchte ich mich jetzt fokussieren. Alles private, was gerade z.B. zu Hause passiert, das blende ich während dieser Zeit erstmal aus.“
Diese Fähigkeit hat große Vorteile, insbesondere in stressigen Situationen oder wenn viele zwischenmenschliche Probleme im Spiel sind. Objektbezogene Menschen bewahren dann einen kühlen Kopf und können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen.
Wie du Objektbezug in Meetings respektierst und die Teamdynamik verbesserst
Womit du objektbezogene Menschen sehr schnell nerven kannst, sind wiederkehrende Meetings, die regelmäßig mit 15 oder gar 20 Minuten Smalltalk und persönlichem Austausch beginnen. Wenn du das öfter praktizierst, dann kann es schon mal passieren, dass der objektbezogene Kollege gar nicht erscheint oder bei der Hälfte des Meetings geht. Das ist nicht böse gemeint, versteh das nicht falsch. Er ist einfach genervt und möglicherweise auch überfordert von dem intensiven zwischenmenschlichen Austausch, der für dich als personenbezogene Person besonders wichtig ist. Am einfachsten haben es natürlich Personen, die eine ausgewogene Ausprägung beider Pole besitzen. Sie können beide Verhaltensweisen verstehen und in der Teamarbeit mit beiden Ansätzen umgehen, ohne gestresst oder genervt zu sein.
Fazit
Wenn du jemand bist, der eine starke Ausprägung in die eine oder andere Richtung hat und das „Pech“ hat, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten, der eine genau entgegengesetzte starke Ausprägung besitzt, dann lade diesen Kollegen zu einem Gespräch ein. Erkläre ihm das Metaprogramm „Personenbezug versus Objektbezug“. Oft hilft das Bewusstsein über die beiden Pole, um ein besseres gegenseitiges Verständnis zu schaffen. So könnt ihr euch offen austauschen und Lösungen finden, um aufeinander zuzugehen und ein Arbeitsklima zu gestalten, das für euch beide förderlich ist.
Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Spaß bei diesem Austausch.
Bis bald!
Deine