NLP Metaprogramme

Profitiere im Arbeitsalltag von geheimen Wahrnehmungsfiltern in deinem Gehirn    

Hast du dich schon einmal gefragt, warum du in bestimmten Situationen sofort gestresst und angespannt reagierst, während dir andere Aufgaben mühelos gelingen und sogar Freude bereiten? Oder warum du die Zusammenarbeit mit einigen Kollegen als anstrengend empfindest und es schnell zu Konflikten kommt, während du mit anderen gut zurechtkommst?

Die Antwort darauf liegt in euren unterschiedlichen Wahrnehmungsfiltern, die jeder Mensch hat. Diese Filter beeinflussen, wie wir Informationen verarbeiten und auf die Welt um uns herum reagieren. Im neurolinguistischen Programmieren (NLP) werden diese Wahrnehmungsfilter als NLP Metaprogramme bezeichnet. Jeder Mensch hat unterschiedliche Metaprogramme, die bestimmen, wie wir auf Situationen reagieren und mit anderen kommunizieren.

In diesem Artikel erfährst du, warum es sich lohnt, sich mit diesen Konzepten näher zu beschäftigen. Anhand von Beispielen werde ich im Detail die Funktionsweise und die Eigenschaften von Wahrnehmungsfiltern erläutern.

Was sind NLP Metaprogramme?

Der Begriff NLP Metaprogramme ist vermutlich nicht jedem geläufig, es sei denn, du hast gerade eine NLP-Ausbildung absolviert. Lass mich daher mit einer kurzen Definition beginnen: Wie bereits erwähnt, sind Metaprogramme im NLP Wahrnehmungsfilter, die beschreiben, wie eine Person Informationen aufnimmt und verarbeitet. Um das zu veranschaulichen, möchte ich dir ein Beispiel geben.

Vor einigen Jahren gab es eine Auto-Werbung, in der zwei Paare auf einem Sofa saßen. Eine der Frauen erzählte von einer Probefahrt und beschrieb ausführlich, wie sich die Sitze anfühlten und wie sie das Fahrgefühl empfunden hat. Sie ging auf die Autofarbe ein und schmückte ihre Erzählung mit vielen Details aus. Ihr Partner saß ungeduldig neben ihr, nahm einen Stift zur Hand und schrieb auf seine Innenhandfläche die PS-Zahl und ein paar technische Daten. Und während die Frau weiter erzählte, macht er seine Handfläche auf und zeigte die seiner Meinung nach am wichtigsten Informationen dem anderen Mann.

An diesem Beispiel siehst du sehr schön, dass unterschiedliche Personen mit ganz anderen NLP Metaprogrammen, sprich Empfindungen an die ein und dieselbe Situation herangehen können. Die Frau nutzt den Wahrnehmungsfilter „Detail“. Sie hat die Probefahrt mit allen Sinnen aufgenommen und verarbeitet. Der Mann hingegen hatte in diesem Beispiel wohl das Metaprogramm „Überblick“. Er filtert aus dieser Informationsflut nur die für ihn wesentlichen Informationen heraus und gibt diese dann als kurzen Überblick weiter.

Dass die Frau in diesem Beispiel viel redet und der Mann wenig, mag in dieser Werbung als Klischee wirken, hat aber nichts mit Wahrnehmungsfiltern zu tun. Natürlich können Männer ebenfalls den Wahrnehmungsfilter „Detail“ und Frauen den Wahrnehmungsfilter „Überblick“ haben. Da spielt das Geschlecht überhaupt keine Rolle.

Es gibt viele verschiedene NLP Metaprogramme, die unser Denken und Handeln beeinflussen. In meinen untenstehenden Blogartikeln werde ich dir einige davon detailliert vorstellen. Vorerst bleiben wir jedoch bei der Definition und den Eigenschaften dieser Filter. Welchen Filter wir in einer bestimmten Situation aktivieren – oder welche „Brille“ wir aufsetzen – geschieht oft unbewusst. Die Bewertung der Situation erfolgt ebenso intuitiv.

Übrigens gibt es keine guten oder schlechten Wahrnehmungsfilter. Ob du ein Überblicksmensch oder ein Detailverliebter Mensch bist, ist eigentlich egal. Beide Filter haben natürlich seine Berechtigung. Es kann lediglich sein, dass in bestimmten Situationen und je nachdem mit welchen Personen du zusammen arbeitest der ein oder der andere Filter die Zusammenarbeit erleichtert.

Welche NLP Metaprogramme gibt es?

Im NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren) gibt es verschiedene Metaprogramme, die beschreiben, wie Menschen Informationen aufnehmen, verarbeiten und auf ihre Umwelt reagieren. Hier sind einige der wichtigsten NLP Metaprogramme:

  • Informationsgröße und Informationsverarbeitung: Überblick versus Detail

    • Überblick: Diese Personen bevorzugen es, das große Ganze zu sehen und konzentrieren sich auf Zusammenhänge und Konzepte.
    • Detail: Menschen mit diesem Metaprogramm achten auf Feinheiten, Details und spezifische Informationen.
  • Motivationsquell: Internal versus External

    • Internal: Menschen mit diesem Metaprogramm verlassen sich stark auf ihre eigenen Meinungen, Entscheidungen und Gefühle.
    • External: Diese Personen orientieren sich eher an äußeren Faktoren wie Feedback von anderen oder an vorgegebenen Standards.
  • Entscheidungsfaktoren: Gleich versus Unterschiedlich

    • Gleich: Diese Personen suchen nach Gemeinsamkeiten zwischen Dingen und Situationen.
    • Unterschiedlich: Menschen mit diesem Metaprogramm konzentrieren sich darauf, wie sich Dinge unterscheiden oder einzigartig sind.
  • Arbeitsorganisation: Personenbezug versus Aufgaben-/Objektbezug

    • Personenbezug: Der Fokus liegt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen und darauf, wie Entscheidungen andere Menschen beeinflussen.
    • Aufgaben-/Objektbezug: Hier steht die Erledigung von Aufgaben und das Erreichen von Zielen im Vordergrund.
  • Handlungsmodus: Proaktiv versus Reaktiv

    • Proaktiv: Menschen mit diesem Metaprogramm handeln schnell und initiativ, ohne auf äußere Impulse zu warten.
    • Reaktiv: Diese Personen warten eher auf äußere Reize oder Feedback, bevor sie handeln.
  • Motivationsrichtung: Hin zu vs. Weg von

    • Hin zu: Diese Menschen konzentrieren sich darauf, was sie erreichen oder gewinnen wollen. Sie sind zielorientiert.
    • Weg von: Diese Menschen vermeiden vor allem Schmerz oder Probleme. Sie sind eher darauf fokussiert, was sie vermeiden wollen.
  • Zeitwahrnehmung: In-Time vs. Through-Time

    • In-Time: Menschen leben im Moment und haben oft keine klare Vorstellung von der Zukunft oder Vergangenheit. Sie handeln spontan und intuitiv.
    • Through-Time: Diese Personen denken in klaren Zeitabfolgen, planen und strukturieren ihre Aktivitäten langfristig.
  • Richtung der Aufmerksamkeit: Selbst versus Andere

    • Selbst: Menschen, die auf sich selbst fokussiert sind, nehmen die Welt aus einer eher subjektiven Perspektive wahr. Sie richten ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich auf ihre eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Meinungen und Ziele.
    • Andere: Menschen, die ihre Aufmerksamkeit eher auf andere richten, orientieren sich stark an den Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen von Menschen in ihrer Umgebung. Sie neigen dazu, mehr Wert auf Beziehungen und die Sichtweisen anderer zu legen.
  • Reaktion auf Stress: Emotional versus Kognitiv

    • Emotional: Menschen, die emotional auf Stress reagieren, erleben stressige Situationen primär durch Gefühle. Sie reagieren impulsiv oder leidenschaftlich, was sich auf ihre Stimmung und ihr Verhalten auswirken kann.
    • Kognitiv: Menschen mit einer kognitiven Reaktion auf Stress analysieren die Situation rational und versuchen, Probleme durch logisches Denken und Planung zu lösen. Sie lassen sich weniger von ihren Gefühlen leiten.
  • Arbeitsstil: Unabhängig, Beteiligt, Kooperativ

    • Unabhängig: Menschen mit einem unabhängigen Arbeitsstil bevorzugen es, allein und autonom zu arbeiten. Sie schätzen Freiheit und Selbstbestimmung in ihrer Arbeit.
    • Beteiligt: Menschen, die einen beteiligten Arbeitsstil haben, fühlen sich wohl, wenn sie zu einem größeren Ganzen beitragen. Sie arbeiten gerne aktiv mit, behalten aber eine gewisse Eigenständigkeit.
    • Kooperativ: Menschen mit einem kooperativen Arbeitsstil bevorzugen die Zusammenarbeit im Team. Sie suchen nach Synergien und der gemeinsamen Lösung von Problemen.
  • Convincer Kanal: Sehen, Hören, Lesen, Tun

    • Sehen: Diese Menschen überzeugen sich durch visuelle Informationen. Sie bevorzugen es, etwas zu sehen, um davon überzeugt zu sein.
    • Hören: Menschen in diesem Modus verlassen sich auf das Hören von Informationen, um überzeugt zu werden. Gespräche, Vorträge oder Audiobotschaften sind für sie besonders überzeugend.
    • Lesen: Diese Personen vertrauen auf schriftliche Informationen. Sie lesen gerne Berichte, Bücher oder Artikel, um zu einer Überzeugung zu gelangen.
    • Tun: Diese Menschen müssen Dinge selbst tun, ausprobieren oder erleben, um davon überzeugt zu werden. Praktische Erfahrungen sind für sie entscheidend.
  • Convincer-Modus: Mehrere Beispiele, Automatisch, Konsistent, Zeit

    • Mehrere Beispiele: Personen, die mehrere Beispiele benötigen, möchten eine Idee oder ein Konzept anhand mehrerer Fälle oder Beweise sehen, bevor sie überzeugt sind.
    • Automatisch: Diese Menschen lassen sich sofort und ohne viele Beweise oder Argumente überzeugen. Es geht fast automatisch, sie benötigen keine Wiederholung oder viele Beispiele.
    • Konsistent: Diese Personen müssen wiederholt von einer Sache überzeugt werden. Sie benötigen Bestätigung und Konsistenz über einen längeren Zeitraum, um zu einer Überzeugung zu gelangen.
    • Zeit: Menschen, die Zeit benötigen, um überzeugt zu werden, brauchen eine gewisse Frist, um die Informationen zu verarbeiten. Sie müssen nach einer Weile selbst zu einer Überzeugung gelangen.

    Wie profitierst du persönlich davon, dich intensiver mit NLP Metaprogrammen auseinanderzusetzen?

    Die Vorteile sind vielfältig und könnten für dich als Angestellten äußerst lohnenswert sein.

    • Selbstkenntnis

      Die Beschäftigung mit Metaprogrammen kann dir zum Beispiel helfen, dich selbst besser kennenzulernen, deine eigenen Wahrnehmungsfilter zu identifizieren, deine Denkmuster zu entdecken und dein Verhalten besser zu verstehen. Du wirst in der Lage sein, deine Stärken und Entwicklungsfelder klar zu benennen. Mit diesem Wissen kannst du Ziele ableiten und effektive Lösungen entwickeln. Diese Klarheit über deine Persönlichkeit und deine Wahrnehmungsfilter lässt sich hervorragend in Vorstellungsrunden, bei der Suche nach passenden Tätigkeitsfeldern oder in Vorstellungsgesprächen einsetzen.

    • Verhalten verschiedener Persönlichkeitstypen verstehen

      Vielleicht interessierst du dich auch für Persönlichkeitstests. Wusstest du, dass der sehr populäre Myers-Briggs-Persönlichkeitstest, besser bekannt als 16-Personality-Test, auf dem Wissen über NLP Metaprogramme basiert? Durch das Verständnis von Metaprogrammen kannst du besser nachvollziehen, wie unterschiedliche Persönlichkeiten Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen.

    • Stressoren identifizieren und Lösungen finden

      Wenn du in deiner bisherigen Arbeit immer wieder vor ähnlichen Herausforderungen gestanden hast oder dich über bestimmte Situationen geärgert hast oder mit bestimmten Charaktereigenschaften deiner Kollegen Probleme hattest, könnte das daran liegen, dass deine Wahrnehmungsfilter und die deiner Kollegen nicht übereinstimmen. Ein tieferes Verständnis von Metaprogrammen hilft dir, diese Unterschiede zu erkennen und besser zu verstehen. Du wirst in der Lage sein, deine Stressoren zu identifizieren und effektive Lösungen zu finden – insbesondere in der Zusammenarbeit mit anderen.

    • Strategisches Handeln und mehr Gelassenheit

      Mit Kenntnissen über die Wahrnehmungsfilter anderer Menschen kannst du sogar dein Verhalten gezielt anpassen, strategisch handeln und deine Ziele schneller erreichen. Zudem wirst du deine Kollegen und Kunden besser verstehen. Denn wenn du ihre Metaprogramme und Wahrnehmungsfilter kennst und weißt, warum sie auf bestimmte Weise handeln, wirst du entspannter und gelassener reagieren können. Situationen, die dich früher gestresst haben, werden dir weniger ausmachen, und du wirst wohlwollender mit deinen Mitmenschen umgehen können. Klingt das nicht großartig?

    So entsteht die Ausprägung deiner NLP Metaprogramme

    Jetzt fragst du dich vielleicht: „Woher kommen die NLP Metaprogramme eigentlich?“ Diese Metaprogramme sind die DNA deiner Persönlichkeit. Sie sind angeboren, werden jedoch stark durch unsere Erfahrungen und Prägungen geformt, oft bereits in der frühesten Kindheit. In dieser Phase prägen uns Eltern, Geschwister sowie später Lehrer und Mitschüler. Dabei werden uns unbewusst Werte vermittelt, die unsere Wahrnehmungsfilter beeinflussen. Um diesen Werten gerecht zu werden, stellen wir unsere Filter in der frühen Kindheit so ein, dass unser Umfeld positiv auf uns reagiert. Unsere Wahrnehmungsfilter werden also je nach Prägungen und Erfahrungen unterschiedlich ausgerichtet.

    Eigenschaften von Wahrnehmungsfiltern

    In deinem Set an Wahrnehmungsfiltern gibt es sicherlich einige Einstellungen, die du sowohl beruflich als auch privat nutzt. Grundsätzlich sind diese Filtereinstellungen jedoch kontextabhängig. Das bedeutet, dass du in beruflichen und privaten Situationen unterschiedliche NLP Metaprogramme anwenden kannst. Nehmen wir als Beispiel nochmal den Unterschied zwischen Detail- und Überblick-Filter: Im beruflichen Umfeld hast du möglicherweise gelernt, schnell auf den Punkt zu kommen, während du privat mehr Wert auf Details legst und deine Antworten ausführlicher gestaltest. In diesem Fall würdest du den Überblick-Filter im Berufsleben und den Detail-Filter im privaten Gespräch aktivieren.

    Die wichtigsten Metaprogramme

    Wenn du neugierig auf die verschiedenen Wahrnehmungsfilter und Metaprogramme geworden bist, lade ich dich ein, die folgenden Artikel zu lesen. In diesen werde ich jeweils einen spezifischen Wahrnehmungsfilter detailliert betrachten. Anhand von Beispielen aus dem Arbeitsalltag analysieren wir die Stärken und Schwächen jeder Filtereinstellung und beleuchten dabei immer beide Pole. So kannst du die Denk- und Handlungsmuster sowohl bei dir selbst als auch bei anderen besser verstehen und gezielt für deine persönliche Weiterentwicklung im Berufsalltag nutzen.

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    Artikel über NLP Metaprogramme

    Veronika Hubl

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