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Ein schneller Trick, um schlechte Laune loszuwerden und Glückhormone freizusetzen
Kürzlich kam ich genau in eine solche Situation am Morgen. Es war Montagmorgen, und ich hatte keine Lust aufzustehen. Ich beschloss also, mir noch ein paar Minuten zu gönnen. Und wie das so ist: Aus ein paar Minuten wurden ein paar Minuten zu viel. Und dann hatte ich Stress. Richtig Stress. Ich hasse es, morgens Stress zu haben, vor allem, wenn ich dadurch in Zeitdruck gerate. Ich hatte außerdem keine Zeit mehr für meine Morgenroutine. Und auch das ist etwas, was ich morgens gar nicht leiden kann. Ich ärgerte mich über mich selbst. Um ehrlich zu sein, ich war wütend auf mich selbst. Und ich bemerkte, wie schlechte Laune in mir aufstieg. Aber es half nichts. Jetzt musste ich schnell ins Bad.
Als ich dann vor dem Waschbecken stand, schaute ich zu allem Übel einem mies gelaunten Spiegelbild ins Gesicht. Unwillkürlich streckte ich ihm einmal die Zunge heraus. Und du glaubst es nicht: Diese Frau, die mich da so mürrisch und schlecht gelaunt anschaute, streckte mir ebenfalls die Zunge heraus. Ich dachte mir: Was du kannst, kann ich schon lange, und fing an, ein paar Grimassen zu schneiden. Ich machte eine lange Nase, zog an meinen Mundwinkeln, streckte noch mal die Zunge raus und zog ein paar Schnuten. Und plötzlich musste ich anfangen zu lachen. Irgendwie tat es gut, so albern vor dem Spiegel zu stehen und wie ein Kind Grimassen zu schneiden und Faxen zu machen. Ich hatte ja sowieso beschlossen, meinem inneren Kind wieder mehr Raum geben zu wollen. Also dachte ich mir: Schneide ich doch gleich noch ein paar Grimassen weiter. Und ehrlich, je mehr Grimassen ich schnitt, desto mehr merkte ich, wie ich immer besser gelaunt wurde und sich die Glückshormone bemerkbar machten. Pfeifend und singend zog ich mich an, machte mich fertig und fuhr los ins Büro.
Umsetzungstipp mit Kindern gegen schlechte Laune
Wenn du Kinder hast, kannst du diese Methode übrigens auch gemeinsam ausprobieren. In der Regel haben ja Kinder sehr viel Spaß daran, Grimassen zu schneiden. Nutzt das doch einmal aus und schneidet morgens ein bisschen Grimassen um die Wette:
- Wer verzieht das Gesicht am meisten?
- Wer kann am bösesten schauen?
- Oder am breitesten grinsen?
Macht doch einfach eine kleine Challenge daraus, solange, bis ihr alle gemeinsam lachen müsst. Du wirst sehen: Dann setzen sich bei euch allen Glückshormone frei und ihr habt plötzlich alle gute Laune.
Wie du dein Gehirn austrickst und es trotz Zeitdruck mit einer extra Portion Glückshormonen versorgst
Wenn du jetzt denkst: Na ja, also fürs Grimassenschneiden bin ich schon zu alt oder Grimassen schneiden ist einfach nicht mein Ding und außerdem bräuchte ich ja vor dem Spiegel noch extra Zeit dafür, dann habe ich dir noch einen zweiten Tipp. Diesen Tipp kannst du auch umsetzen, wenn du bereits im Auto sitzt. Es geht darum, eine Minute lang breit zu grinsen. Mit breit grinsen meine ich wirklich vom linken bis zum rechten Ohr. Zieh den Mund so breit, bis es anfängt wehzutun. Versuche dann diese Spannung eine Minute lang auszuhalten.
Bei dieser Übung trickst du dein Gehirn aus. Dein Gehirn merkt nämlich, wenn du breit grinst oder auch lachst, dass du glücklich und fröhlich bist. Es schüttet daraufhin Glückshormone aus. Dein Gehirn kann jedoch nicht unterscheiden, ob du wirklich gerade glücklich bist bzw. ob du wirklich gerade lachst, oder ob du einfach als Übung breit grinst. Wenn du also jetzt bereit zu grinsen beginnst und dieses Grinsen eine Minute lang hältst, dann wird dein Gehirn trotzdem Glückshormone freisetzen und du wirst sehen: Dadurch fühlst du dich gleich fröhlicher und deine schlechte Laune verfliegt. Der Vorteil an diesem Trick ist, dass du ihn fast überall umsetzen kannst und zeitgleich sogar noch was anderes machen kannst.
Du kannst also morgens gleichzeitig deine letzten Sachen einpacken und grinsen. Oder grinsen, wenn du ins Büro fährst. Wenn du im Bus sitzt oder mit den Öffentlichen zur Arbeit gehst, dann wird’s vielleicht ein bisschen schwierig. Aber selbst dann könntest du dich ja im Büro noch kurz in der Toilette einschließen und da eine Minute grinsen. Ich bin mir sicher: Wenn du möchtest, findest du Wege, diese Minute zu grinsen. Probier’s doch einfach mal aus!
Bewusste Entscheidungen gegen schlechte Laune
An dem Morgen, von dem ich dir gerade erzählt habe, habe ich beide Übungen gemacht. Ich habe Grimassen geschnitten und dann im Auto eine Minute breit gegrinst. Und zu guter Letzt habe ich bewusst entschieden, die schlechte Laune hinter mir zu lassen und fröhlich zu sein. Ich bin also in meine Workshop-Moderation gestartet und habe mein Team mit den Worten begrüßt: „Ich wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen!“
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
Deine
P.S. Weitere Tipps, um negative Emotionen schnell und effektiv loszuwerden findest du in folgenden Artikeln: